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19.02.2024

Kein geeigneter Standort für Altglascontainer


Die zwei E-Ladesäulen vor dem Rathaus in Windhausen können bald benutzt werden

Der Ortsrat von Windhausen kritisiert das neue Altglas-System, das ab 2025 kommen soll

von Herma Niemann

Ein Standort wird benötigt, und genau diesen gibt es wohl in Windhausen nicht. Auch im Ortsrat in Windhausen stand die sogenannte Harmonisierung der Abfallwirtschaft des Altkreises Göttingen und des Altkreises Osterode auf der Tagesordnung. Denn ab Januar 2025 soll das Altglas nicht mehr im Zwei-Wochen-Takt abgeholt werden. Viel mehr sollen Altglascontainer aufgestellt werden, über die die Einwohner ihr Altglas selbst entsorgen sollen. "Auch wenn ein Schild mit einer Einwurfzeit angebracht werden soll, gibt es an solchen Containern Lärm, im Sommer vielleicht Ungeziefer und vermutlich auch Fremdablagerungen", so der Kämmerer und allgemeine Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Bad Grund, Volker Höfert.

Dennoch müssen Standorte benannt werden, und eine Diskussion, ob das neue System sinnvoll sei oder nicht, sei eine politisch zu führende Diskussion. Dazu sagte Heiko de Vries (CDU), dass das neue System nicht umweltfreundlich sei. Denn dann fahren die Einwohner mit ihren Autos umher, um das Altglas los zu werden. "Der Landkreis soll sich selber Gedanken machen über die Standorte", so de Vries "wo solche Container stehen, wird es Riesen Probleme geben, das sind dann dreckige Plätze". Man einigte sich darauf, dem Landkreis mitzuteilen, dass man keinen geeigneten Standort habe, aber das Einkaufszentrum in Teichhütte als einen zentral geeigneten Ort ansehe.

In der Sitzung wurde auch der Haushalt der Gemeinde Bad Grund besprochen, der aufgrund verschiedener Kostensteigerungen einen Fehlbetrag in Höhe von 780.000 Euro ausweist (wir berichteten). In den vergangenen acht Jahren hatten wir immer gute Ergebnisse, so Höfert, die jetzige Entwicklung sei dramatisch. Der Fehlbedarf resultiere unter anderem aus geringen Finanzausgleichzahlungen (wegen einer erhöhten Steuerkraft im vergangenen Jahr), den hohen Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst (das betrifft auch den Kindergarten) und ein höherer Zinsaufwand für den Kassenkreditbestand.

Ein Aufreger sei auch die neue Bekleidungsverordnung und Dienstgradverordnung für die Feuerwehren, die das Land beschlossen habe. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 20.000 Euro. "Das ist eine Sache, die uns aufgedrückt wird, in einer solchen Zeit, in der man mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist, macht mich das sprachlos", so Höfert. Momentan brauche man wegen der Umstände durch den Ukrainekrieg und die daraus resultierenden Mehrkosten an vielen Stellen kein Sicherungskonzept, was jedoch künftig nicht ausgeschlossen sei. "Man kann aber auch nicht alles auf den Ukrainekrieg schieben", so de Vries "die Regierung wirtschaftet auch nicht ganz ordentlich". Eigentlich sei es auch eine Farce, dass man für Pflichtaufgaben der Gemeinde keine Fördermittel erhalte, so Höfert. Für Windhausen sei im Haushalt dennoch einiges abgebildet. Zum Beispiel Gelder für die sogenannten Kleinstprojekte des Dorfentwicklungsprogramms, ein Haushaltsrest aus einem Verkaufserlös sowie eine Rückstellung für die Schotterung der Hoffläche an der Alten Burg. "Insgesamt ist die Stimmungslage allerdings Moll", so der Kämmerer "wenn wir all die Aufgaben, die zu erledigen sehen, weiß ich nicht, wie wir zukünftig agieren können".

De Vries merkte noch an, dass man das Gefühl bekommen könnte, dass sämtliche freiwillige Leistungen zur Bergstadt wandern würden, und die anderen Ortschaften trotzdem den "Ball flach halten würden". Höfert sagte dazu, dass er nichts davon halte, ortsbezogen zu denken, sondern eher als eine Gemeinde. Außerdem gebe es zwei wichtige Ankerpunkte, nämlich den Tourismus und das Museum Knesebeckschacht. "Die Verteilung ist alles andere als Bad Grund lastig, freiwillige Leistungen sind unter anderem auch die Pflege der Grünanlagen oder auch das Sportlehrermodell".

Der Fachbereichsleiter Gebäudemanagement, Uwe Schiller, konnte noch berichten, dass die E-Ladesäulen vor dem Rathaus nahezu fertig seien. Allerdings müssten hinter dem Rathaus auch noch Schilder aufgestellt werden, da dort nur das Rathaus Strom laden soll. Überlegen müsste man noch, dass man den Fahrern, die ihre Autos vor dem Rathaus aufladen, eine Sitzmöglichkeit für diese Zeit anbieten solle. Das könnte man sich auf dem Platz vor dem Bäcker anbieten, so der Ortsbürgermeister, Daniel Beck.

Die folgenden Bilder können Sie vergrößern, wenn Sie ein Eseltreiber-Abo haben:


Der Ortsrat von Windhausen tagte diesmal im Mehrzweckraum und diskutierte über die Harmonisierung der Abfallwirtschaft

 

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