27.12.2023
Hochwasser in der Region
von Bernd Stritzke
Talsperren laufen über
Die Talsperren Oker und Innerste haben am 1. Weihnachtstag einen Füllgrad von über 100% erreicht und laufen seit Dienstagnacht über. Die Harzwasserwerke konnten den Füllgrad der Sösetalsperre von 98% halten und hatten, trotz erhöhtem Zufluss am Montag und Dienstag, mit den kontrollierten Entlastungsabgaben Erfolg und konnten einen unkontrollierbaren Überlauf verhindern.
Weg ist der Dschungel
Das Sösebett in Osterode hat sich von einem wildwuchernden Dschungel in einen reißenden Fluß verwandelt. Bei der Wasserabgabe von knapp unter 16,00 m³/s ist in der Söse kein Ufer mehr zu sehen, Wasserwalzen haben sich gebildet und Treibgut sucht sich seinen Weg. Das Grün ist einer braunen Flut gewichen.
Schaulustige und Fotografen zieht es an die Nachsperre der Sösetalsperre, an deren Auslässen die Gewalt und die Lautstärke des Wassers spürbar wird.
Die Feuerwehr bedankt sich
"Ihr seid super!" Mit diesem Ausruf bedankt sich die Feuerwehr Osterode bei allen, die sich nach dem Aufruf an die Bürger der Stadt Osterode am Harz am Heiligabend zum Befüllen von Sandsäcken gemeldet hatten.
Server überlastet
Die Harzwasserwerke melden, dass aufgrund der derzeitigen Anfragen die Server leider noch immer überlastet sind. Man arbeite an dem Problem.
Keller vollgelaufen
In vielen Häusern im Bereich der Söse sind die Keller vollgelaufen. So wie in Katzenstein, wo das Grundwasser durch die Böden drückt. Wohl dem, der eine Pumpe sein Eigen nennt oder jemanden kennt, der jemanden kennt.
Überschwemmungen auch in Dorste
Hier sind Söse und Mühlengraben über die Ufer getreten und haben den Sportplatz Dorste in eine Seenlandschaft verwandelt. Dort ist erst mal spielfrei. Auch angrenzende Ackerflächen stehen teils kräftig unter Wasser.
Kein Parkplatz an der Dammkrone Sösetal
Am 2. Weihnachtsfeiertag nutzten viele das trockene aber sehr windige Wetter für einen Spaziergang auf der Dammkrone der Sösetalsperre. Natürlich auch, um sich real vom Wasserstand zu überzeugen. Dass dieser noch einmal in Sichtweite des Überlaufs kommt, hätte letztes Jahr auch keiner geahnt und wer weiß, ob wir in Zukunft diesen Pegel noch einmal erreichen werden.
Sonne und blauer Himmel
Tatsächlich, es gibt sie noch. Nach den letzten Tagen voller Regen, Sturm und einheitsgrau ließ sich am 2. Weihnachtstag die Sonne blicken und es zeigte sich ein strahlend blauer Himmel. Sicher nicht überall und nicht durchgängig, aber es zeigte sich wenigstens ein Lichtblick.
Und tatsächlich sollen die anhaltenden Regenfälle erst einmal beendet sein und es soll nur noch vereinzelte Schauer im Wechsel mit Sonne und Wolken geben, bis am Freitag wieder stärkerer Regen einsetzt.
Weitere Berichte zur Hochwasserlage:
Pressemitteilung der HWW zur Hochwasserlage
Schöne Bescherung – zur Hochwasserlage im Altkreis
