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16.08.2021

Fünf Jungstörche in Hörden


Fünf junge Weißstörche waren in Hörden auf den Erdbeerfeldern zu beobachten

Die Tiere unternehmen einige Ausflüge in die Umgebung, um sich auf ihren Flug in das Winterquartier vorzubereiten.

von Herma Niemann

Hörden. Während die Menschen sich momentan noch auf einen schönen Rest-Sommer freuen, stehen die Weißstörche eigentlich schon in den Startlöchern, um sich auf den Weg in ihr Winterquartier Afrika zu machen. Deshalb unternehmen die Jungstörche immer weitere Ausflüge in die Umgebung des Nestes und sind schließlich bald verschwunden.

Kurze Zeit später haben sich Eltern und Jungvögel unabhängig voneinander auf den langen Weg nach Afrika begeben. Diese Aufbruchstimmung war jetzt in Hörden auf den Erdbeerfeldern „Vor dem Hasel“ gut zu beobachten, denn dort sammeln sich hin und wieder fünf junge Weißstörche, und auch ein Eltern-Storch wurde schon dabei gesehen. Beobachtet haben die Störche Rudi Armbrecht und seine Frau Doris Krämer-Armbrecht.

Der Storchenzug entstand während vieler Jahrtausende als eine Verhaltensanpassung an die jahreszeitlich wechselnden klimatischen Bedingungen in Europa und Afrika. Dabei ist es weniger die Kälte, sondern die winterliche Nahrungsknappheit, die den langen Zug nach Afrika erfordert. „Ich nehme an, dass die Störche hier noch viel Futter aufnehmen bevor sie starten“, so Rudi Armbrecht“. Denn viele Ackerbau-Felder im Siebertal werden in einem abwechselnden Rhythmus zu Futterflächen für das Rotmilan-Projekt umgebaut, wovon auch andere Lebewesen, wie auch die Störche profitieren.

In Hörden wird schon seit einigen Jahren den Störchen auch eine Nisthilfe auf einem Privatgrundstück angeboten, welche aber bisher noch nicht genutzt wurde. Die gewaltigen Entfernungen, die Störche auf ihrem Weg nach Afrika und wieder zurück nach Europa zurücklegen, könnten sie niemals im aktiven und kräftezehrenden Ruderflug bewältigen. Ähnlich wie Segelflugzeuge nutzen sie daher warme Aufwinde, die ihnen einen energiesparenden Segelflug erlauben. Solche Thermiken bilden sich in ausreichender Stärke nur über größeren Landflächen. Sie entstehen, wenn die Sonne den Erdboden erwärmt und die Wärme an die bodennahe Luft abgibt. Bei ihren Langstreckenflügen sind Störche wahre Vielflieger-Künstler: In den zwei bis vier Zugmonaten legen sie im Durchschnitt 150 bis 300 Kilometer pro Tag zurück.


 

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