Sport

27.06.2024

Premiere im Harz: Erster 'Harzer Moped Run' am kommenden Wochenende


(v) Vor drei Jahren nahmen Andre Paul, seine Tochter Vivien und eine Gruppe Moped-Fans am „Moped Rodeo“ in Österreich teil. Über 220 Teilnehmer reisten damals auf 50 ccm Mopeds durch fünf Länder und entdeckten viele schöne Ecken des Balkans. Letztes Jahr wiederholte er diese 1200 km lange Tour und knüpfte weitere Freundschaften in der 50ccm-Szene. In vielen Gesprächen kamen Moped-Veranstaltungen wie der Ötztaler Moped-Marathon und Treffen im Schwarzwald oder der Eifel zur Sprache. Oft wurde er gefragt, ob auch im Harz ein solches Event stattfinden würde. Nach intensiven Recherchen stellte sich heraus: Im Harz gab es bisher kein solches Moped-Event. So beschloss die rallyeerprobte Familie Paul, diese dreitägige Rundfahrt selbst zu organisieren und von Anfang bis Ende durchzuplanen. Enge Freunde unterstützten sie bei dieser umfangreichen Aufgabe. Und nun findet erstmals vom 28. bis 30. Juni der „Harzer Moped Run“ statt

Die Kontakte, die sie zuvor geknüpft hatten, waren begeistert und meldeten sich bereits im letzten Jahr an. Teams wie die „Baltic Crew“ aus Stralsund und die „Rusty Racers“ aus Bayern kommen an diesem Wochenende in Seesen zusammen, um das größte Mittelgebirge Deutschlands zu durchqueren. Teilnehmer aus ganz Deutschland reisen an und geben sich Namen wie Ibupropheten, PS Team oder Moped Friseure.

Am Freitag werden die Fahrer auf dem Gelände der „Chain Crew“ begrüßt, erhalten Fahnen für ihre Mopeds, Bändchen, Startnummern und T-Shirts. Ein selbst erstelltes Roadbook wird verteilt, und die Teilnehmer machen sich auf den Weg Richtung Lautenthal in den Harz. Über den steilen Sternplatz müssen die Maschinen die erste Prüfung bestehen. Mit 2 bis 5 PS und Gepäck könnten die 500 Höhenmeter schon eine Herausforderung für Zündapp, Hercules, Kreidler, Simson oder Piaggio darstellen.

Einen Servicewagen oder eine Werkstatt gibt es nicht. Die Teams und Einzelfahrer müssen sich gegenseitig helfen, ihre Mopeds wieder zum Laufen bringen oder im Notfall abschleppen oder schieben. Das Ziel des Treffens und der Ausfahrten ist der Zusammenhalt. Alle Fahrer sollen gemeinsam und heil am Sonntag wieder in Seesen eintreffen. Das hat oberste Priorität und festigt Freundschaften.

Neben bekannten Touristenzielen werden auch weniger bekannte Orte wie Badeplätze, Lost Places oder unbekannte Straßen angesteuert, die ein normaler Tourist wohl nicht entdecken würde. Ebenso einige der schönsten und steilsten Straßen, Action an der Rappbode-Talsperre oder die romantischsten Städte wie Goslar und Wernigerode. Die Fahrer bekommen einen Leitfaden für die besonderen Perlen des Harzes ausgehändigt, nicht nur aus touristischer, sondern auch aus geologischer Sicht.

Abends treffen alle Teilnehmer in einer noch geheimen Unterkunft im Oberharz zusammen. Hier werden Fahrer und Beifahrer untergebracht und erhalten Vollverpflegung, Getränke und ein kleines Unterhaltungsprogramm. Auch wenn das nicht nötig sein wird, denn die Teilnehmer werden sicherlich selbst reichlich Gesprächsstoff zum Lagerfeuer mitbringen. Aus Erfahrung weiß man, dass einige Fahrer bis in die Nacht an ihren Zweirädern schrauben müssen, denn die 300-350 Gesamtkilometer gehen nicht spurlos an den alten Zweitaktern vorbei.

Am Morgen sorgt der weibliche Teil des Orga-Teams für ein reichhaltiges Frühstück, während die Männer die technischen Anforderungen sowie Fahrerbesprechungen übernehmen. Hier wird nochmals auf Besonderheiten und Tücken des Harzes hingewiesen.

Am Samstag geht es dann nach der Einweisung und Begrüßung durch den gesamten Ostharz. In einer großen Schleife werden die Mopedfahrer durch Städte wie Hasselfelde, Thale oder Blankenburg geleitet. Immer wieder gibt es Tipps und Anregungen für weitere Abstecher nach eigenen Interessen. Am Samstagabend trifft man sich erneut in der gleichen Unterkunft und verbringt dort eine weitere Nacht, bevor es am Sonntag wieder nach Seesen zurückgeht.

Die Teilnehmer fahren nicht in einem einzigen Pulk, sondern in kleineren Gruppen oder Teams, die verschiedene Punkte ansteuern. So wird der Verkehr nicht behindert und niemand muss auf die langsamsten Mopeds warten.

Neugierige oder Interessierte der Zweitakter sind herzlich eingeladen, sich die bunte Mischung der Fahrer am Sonntag, den 30. Juni, auf dem Seesener Jacobsonplatz anzusehen. Hier treffen sich die Fahrer zwischen 14 und 15 Uhr zum Gruppenfoto. Anschließend geht es zurück zum Startplatz, wo die Veranstaltung endet. Dort verladen die Teilnehmer ihre Zweiräder und treten die zum Teil bis zu 600 km weite Heimreise an.

Der vorerst privat organisierte Run hat noch wenige der insgesamt 65 Startplätze frei. Wer Interesse hat, kann seine verstaubte 50er noch aus dem Keller holen und teilnehmen. Das Reglement ist einfach: Das Fahrzeug darf nicht mehr als 50 ccm haben, muss mindestens 20 Jahre alt sein und darf keine illegalen Umbauten aufweisen.

Weitere Infos und Anmeldung unter: www.mopedrun.de oder 01703460054 (Andre Paul).



 

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