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11.05.2024

Schwarze Raben - Vereinschronik ans Dorfmuseum in Förste übergeben.


Zu aktiven Zeiten traten die Schwarzen Raben u. a. auch in Amerika auf

...Joachim Schwerthelm

Förste/Nienstedt. Der Männergesangsverein “Schwarze Raben“ teilt mit so manchem anderen Vereinen ein gemeinsames Schicksal. Denn wegen fehlender Nachwuchssänger mussten die Schwarzen Raben 2022 den Gesangsbetrieb einstellen. Engagierte Mitglieder wie Gerhard Wedemyer, Wilfried Hellfritzsch und der verstorbene Dieter Rosenkranz dokumentierten privat über einen langen Zeitraum das Vereinsgeschehen. 2022 fiel die Entscheidung, aus diesem Grundstock eine umfassende Chronik zu erstellen. 

Die 770 Seiten starke Dokumentation wurde jetzt unter dem Titel „Chorgesang in Förste und Nienstedt aus dem Blickwinkel des Männerchores Schwarze Raben. 1955 bis 2022“ , durch Wilfried Hellfritzsch dem Dorfmuseum übergeben. Das über Jahre einstudierte Liedgut ist ebenfalls erhalten geblieben. Ein Repertoire der 33 schönsten und beizeiten auf zwei CD`s aufgenommenen Lieder, sowie die Tischwimpel und das von Gerhard Müller gebaute Dirigentenpult ergänzen neben der Dokumentation ab sofort den Museumsbestand. Der erste Vorsitzende der Heimatkundlichen Dorfgemeinschaft Förste-Nienstedt e. V., Bernd Fröhlich dankte bei der Übergabe, welche im Beisein ehemaliger Sangesbrüder stattfand, den Spendern.

Interessant und augenzwinkernd ironisch ist die Enstehung des Vereinsnamens.  In Förste gab es bereits seit 1864 einen rührigen Männergesangsverein.  Landwirtschaftlich bedingt, ruhte aber alljährlich von April bis September der Übungsbetrieb. In den Nachkriegsjahren konnte der rührige Chorleiter Karl Zellmann einige Sänger des MGV gewinnen, welche auch im Sommerhalbjahr singen wollten. Der mistrauische MGV Vorsitzende besuchte die Singstunden, um die vereinsinterne Konkurrenz im Auge zu behalten. Nachdem ihm eröffnete wurde, dass man gewillt war, beim Wintervergnügen den ersten öffentlichen Auftritt plane, antwortete er mehr im Scherz: „Dann werde ich euch als die schwarzen Raben des Männergesangsvereins ankündigen“. Womit er nicht rechnete, war der Entschluss, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Heimlich wurde für jeden Sänger ein großes Abzeichen mit einem auf Notenlinien hockenden schwarzen Raben angefertigt. So ausgestattet, begann deutlich sichtbar, der Aufstieg der Schwarzen Raben. 


Mitglieder der Heimatkundlichen Dorfgemeinschaft und ehemalige Chormitglieder wohnten der Übergabe bei. V.l.n.r.: Dieter Spohr, Heinz Ostermeier, Bernd Fröhlich, Jochen Becker,  Margit Seckler, Wilfried Hellfritzsch, Gerhard Müller, Herbert Greger, Alfred Schmidt und Uwe Behrens

Archiv - Joachim Schwerthelm

 

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