08.08.2023
Ernte 2023 - Regen zur Unzeit
Rapsernte am Wochenende
von Corina Bialek
So willkommen der ergiebige Regen, der hier in den letzten Wochen gefallen ist für die Trinkwasserspeicher und die Böden ist, so verheerend ist er für die Getreideernte. Am Wochenende blieb es zumindest tagsüber trocken und die Sonne zeigte sich, sodass die Förster Landwirte mit Mähdreschern ausrückten, um möglichst viel Raps abzuernten, der reif auf den Feldern steht. Dieser trocknet schneller ab als z. B. Weizen und der Trockengrad ist bares Geld wert.
Liegt der Feuchtegehalt des Raps über 9 % (Ölmühlen nehmen Raps mit mehr als 9 % Feuchtigkeit meist nicht an) muss dieser getrocknet werden. Das kostet dem Landwirt entweder selbst die Trocknungskosten oder ihm werden von der Genossenschaft oder dem Landhandel bei der Anliefung Trocknungskosten und Trocknungsschwund vom Erlös abgezogen. Bei den hohen Energiekosten kein Pappenstiel.
„Um den Weizen ernten zu können, muss es die nächsten Tage dringend sonniger, wärmer und windiger werden, denn Weizen trocknet nicht so schnell ab wie Raps“, so Ulrike Schridde, Rott-Schridde KG. „Dort wo der Weizen in die 'Knie' gegangen ist (im Lager), da sind die reifen Ähren schon auf 'neue Generation bilden' umgeschwenkt. Der viele Niederschlag in letzter Zeit hat die reifen Weizenkörner keimen lassen und sie sind ausgewachsen. Zum Glück betrifft das nicht alle Felder.
Die Niederschläge hätten wir im Mai gebraucht und nicht jetzt, wo das Getreide reif ist. Wenn bei uns hier im Sösetal die Sonne mal eine Woche scheinen würde, dann könnte die Ernte vielleicht noch geschafft werden.“
Hoffen wir, dass die Wetterprognose für die kommenden Tage zutrifft, denn die sagt Sonne/Wolken bis 25 °C vorhaus.