Kultur

03.04.2017

1300 Besucher, 49 Schulklassen und kulturelles Programm


Abschluss der Ausstellung „Religramme – Gesichter der Religionen“ in Osterode

...Mareike Spillner für den Kirchenkreis Harzer Land

„In drei Wochen konnten wir etwa 1300 Besucher verzeichnen – alleine 49 Schulklassen haben sich die Sammlung angesehen. Ein tolles Ergebnis“, zog Pastor Horst Reinecke am Mittwochabend eine positive Bilanz beim Abschluss der Ausstellung „Religramme – Gesichter der Religionen“ in der Kurt-Schröder-Halle in Osterode.

Genau diese Begegnungen, die diese besondere Ausstellung bot, trugen dazu bei, dem Besucher die eigenen Überzeugungen bewusst zu machen und den Dialog über Glauben zu fördern. Sie bot sozusagen in Stück Bildung auf dem Weg zu einer toleranten Gesellschaft. Genau zu diesem Interesse an den anderen Glaubensrichtungen, den Dialog und die Zuerkennung des Andersseins regte die Wanderausstellung der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers an.

Mit Hilfe von Vertretern der verschiedenen Religionen, die ganz persönlich, nah und eingängig über ihren Glauben berichten, geschah ein hautnaher, authentischer und ehrlicher Einblick in die unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Auch kulturelle Darbietungen und Vorträge gehörten zum Programm und fehlten natürlich auch am Abschlussabend nicht:

Zunächst gab es ganz unterschiedliche „Internationale  kulturelle Musik“ zu hören und außerdem stellte sich die Interreligiöse Frauengruppe Osterode vor. Den Anfang machten die Flötistinnen der Kreismusikschule, die verschiedene Klezmer-Stücke vortrugen und die Geschichte dieser jüdischen Musikrichtung aufzeigten.

So erfuhren die Zuhörer zum Beispiel, dass jüdische Musik früher von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben wurde und man gemeinsam mit verschiedenen Instrumenten zu Hause musizierte. Die heutige Klezmer-Musik kam mit Auswanderungswellen nach New York, später auch in Deutschland immer mehr an Popularität gewann und sich auch heute noch ständig verändert. Typische Instrumente für die Klezmer-Musik sind unter anderem Geige, Cello, Flöte, Hackbrett und Gitarre.

Nach dem Auftritt von Wolfgang Kahl und seinen beiden jungen musikalischen Talenten am Keyboard und im Gesang präsentierte die Interreligiöse Frauengruppe Osterode ihre Entstehungs- und Kennenlern-Geschichte anhand typischer Symbole wie zum Beispiel Wanderschuhe für die gemeinsamen Ausflüge in die Natur und die erste gemeinsame Wanderung, bei der die Idee entstand. Ein Nudelholz steht für die lukullischen Abende und Genüsse, Bibel und Gebetskette für die unterschiedlichen Glaubensrichtungen in der Gruppe.

Bereits seit 2005 treffen sich die Mitglieder der evangelischen Kreuzkirchen-Gemeinde und der türkisch-islamischen DITIB-Gemeinde regelmäßig, um sich auszutauschen, gemeinsam zu kochen und gegenseitig die Sprache, Traditionen und kulturellen Gewohnheiten des anderen kennenzulernen. „Wir deutsche und die Muslime, oder andersherum – das ist kein Gegensatzpaar. Das ist uns hier schnell bewusst geworden. Mit der Zeit ist die Vertrauensbasis gewachsen“, sind sich die Frauen einig. So ist das eben mit der gegenseitigen Akzeptanz in einer toleranten Gesellschaft. 

Im Anschluss spielte Sedat Uslo der mit seinem Mitstreiter türkische Volksmusik auf der traditionellen türkischen Gitarre und das Bläserensemble um Helmut Huff ließ geistlich-christliche Lieder ertönen. „Ein gelungener Abschluss“, waren sich die Verantwortlichen einig. Mit Segenworten wurde die Ausstellung dann beendet.






 

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