Vereinsleben

14.03.2017

69er Turntag des TK Osterode mit freudigen und nachdenklichen Momenten


Helga Maaß, Vorsitzende des TK Osterode, und Renate Wagner, Vertreterin des Kreissportbundes Göttingen/Osterode, zusammen mit den beiden Kaufmanns

...von Petra Bordfeld

Während des 69. Turntages des Turnkreises Osterode nahmen zwar 20 Vereine des Altkreises teil, nicht aber ein Vertreter des neuen Landkreises Göttingen. Das sei in den 32 Jahren, in dem sie erste Vorsitzende ist, noch nie geschehen, so zähneknirschend die erste Vorsitzende, Helga Maaß. Erfreulicher war dahingegen für sie, dass sie zusammen mit Renate Wagner, der Vertreterin des Kreissportbundes Göttingen/Osterode, eine wichtige Person ehren konnte.

Die Rede war von Thomas Kaufmann, der laut Renate Wagener 23 Jahre lang als erster Vorsitzender des MTV Gittelde immer an alle gedacht habe, aber leider keiner an ihn, als er aus dem Amt ausschied. Für sie sei es eine Herzensangelegenheit, dem Mann, der zusammengerechnet 61 Jahre im Ehrenamt unterwegs gewesen war, Danke zu sagen und ihm für sein Lebenswerk die Goldene Ehrennadel des Landessportbundes zu überreichen. Für seine Frau Ursel, die stets an seiner Seite war, hatte sie ein blumiges Dankeschön mitgebracht.

Helga Maaß betonte in ihrer Laudatio, das Thomas Kaufmann sehr viel für seinen Verein getan hat, und das mit einer sehr starken Frau an der Seite. Aus dem Grund wollte auch der Deutsche Turnerbund herzlich gratulieren. Einer ohne den anderen wäre bei keiner Veranstaltung gegangen. Als Anerkennung für dieses Teamwork überreichte sie den Ehrenbrief an Thomas Kaufmann. Seine Frau durfte erneut ein blumiges Dankeschön entgegennehmen. Die Delegierten würdigten das Werken der beiden Kaufmannss mit anhaltendem Beifall.

Zuvor waren aber während der vom TSV Schwiegershausen auf dem Saal des Gasthauses OhneSorge ausgerichteten Versammlung Grußworte zu vernehmen.
Als erstes trat Michael Großkopf, als stellvertretender Ortsbürgermeister ans Mikrophon und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der größte Verein dieser Ortschaft der Ausrichter war.

Renate Wagner mahnte an, dass der organisierte Sport immer wieder vor großen Herausforderungen stehen werde, denn er erreiche Menschen aller Schichten und Herkunft, womit er wichtiger denn je sei. Er könne außerdem als Sprungbrett in die Gesellschaft auch die Lebenszufriedenheit verbessern. Die Ansprüche, Wünsche und Vorstellungen der Vereine hätten sich ebenfalls geändert. Man wolle schöne Momente erleben, und es sei besonders beglückend, wenn man diese miteinandererlebt, sich begegnen kann. „Danke, dass ihr euch ehrenamtlich im Sport einsetzt und die vielen Veranstaltungen möglich macht“.

Maja Mißling, erste Vorsitzende des TSV Schwiegershausen, hieß alle aufs herzlichste willkommen, um sie dann in die Geschichte des 920 Mitglieder zählenden Vereins zu entführen, der vor 111 Jahren gegründet wurde. Deswegen werde es 2017 diverse Jubiläumsveranstaltungen geben. „Wir halten Schwiegershausen in Schwung“.
Helga Maaß, die versicherte, dass es ihr immer wieder ein Anliegen sei, zu den Vereine zu gehen, um zu wissen, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, bezeichnete in ihrem Bericht 2016 als ein Jahr des Aufbruchs. Dabei kritisierte sie die vom TK Göttingen angestrebte Fusion und stellte die Frage, ob die Ideenträger überhaupt über die Schwierigkeiten nachgedacht hätten, die durch einen derartigen Mammut-Turnkreis entstünden. Der TK Göttingen habe auch nicht die Meinung seiner Fachwarte zu diesem Entscheid eingeholt. Während in dem Göttinger Vorstand erst vier Mitglieder kommen und dann erst die Fachwarte, sieht das beim TK Osterode anders aus. „Unsere Auffassung mit Arbeit für Vereine ist schon eine ganz andere“, so die Vorsitzende.  Der Göttinger Turnkreis-Vorsitzende, Uwe Bartram, wäre beispielsweise ganz erstaunt gewesen, dass beim TK Osterode noch geturnt wird. Jedenfalls hätten der Landkreis und der Landessportbund Göttingen bestätigt, dass es zwei selbstständige TK geben kann. „Das Präsidium steht hinter uns, warten wir ab wie es ausgeht“. Abschließend merkte sie zu dem Thema an, dass sich der Göttinger Vorstand sich sehr rar machte, denn es war kein Vertreter beim 69. Turntag zugegen.
Auf das Kinderturnen zu sprechen kommend, betonte sie, dass dies der Grundstein der Körperbeweglichkeit wäre, welches das Wir-Gefühl fördert. Sie dankte Carmen Frisch für deren immerwährenden Einsatz auf diesem Sektor. Das Kinderturnfest gehöre außerdem zu den größten Veranstaltungen dieser Art im Niedersächsischen Turnerbund.

Abschließend bedankte sie sich bei allen, die der immer wieder anstehenden Arbeit nicht aus dem Weg gingen. Die Arbeit für das Ehrenamt bereite ihr auch nach 32 Jahren als Vorsitzende immer noch ein großes Vergnügen. „Alles Gute für 2017, packen wir es an“.

Oberturnwart Henning Kunstin bezeichnet 2016 als ein Sportler-Jahr, das mit seinen vielen Auf und Ab, aber zufriedenstellend verlaufen wäre. So bildeten die Teilnehmerzahlen noch immer eine gute Basis für Arbeit des TK. An den 15 Veranstaltungen hatten immerhin 1 431 Teilnehmer teilgenommen. Schade sei allerdings, dass einige Lehrgänge mangels Interesse ausfallen mussten. Wenn sie aber durchgeführt wurden, waren sie sehr gut besucht.

Auf die Termine 2017 zu sprechen kommend, verwies Kunstin darauf, dass diese auf der Homepage nachzulesen sind (www.turnkreis-osterode.de). Drei Veranstaltungen stehen dort zwar noch nicht drin, aber für 2018 schon fest. Weil der TSC Dorste dann sein 111jähriges Bestehen feiert, richtet er das Kinderturnfest mit den 50 Plus in Dorste und das Gaufrauentreffen in Hattorf aus.

Einen Jugendausschuss wird es nicht mehr geben. In Zukunft werde man gezielt junge Leute ansprechen und sie bitten, bei diversen Aktionen zu helfen. Genau das habe bereits gut geklappt,

Abschließend dankte er allen Vereinen, die Wettkämpfe ausgerichtet hatten, allen Kampfrichtern und Betreuern. „Ohne euch würde es nicht laufen“.
Vor den anstehenden Wahlen, die eine Änderung mit sich brachten, standen aber noch einmal Ehrungen auf der Tagesordnung. Im Namen der fünf Turner Henry Sitzenstock, Pierre Obermann, Carl Anderson, Gian Lucca Pülm und Marlon Hagenbruch, nahm Volker Wilch von der TG LaPeKa die Urkunden entgegen. Die fünf haben sich schließlich auf Bezirks- und Landesebene als Schülermannschaft im Geräteturnen behauptet.

Henning Kunstin überreichte den Wanderpokal für die höchste Teilnehmerzahl an den meisten Veranstaltungen. Diesmal durfte sich der Turnverein Hörden darüber freuen. Der war bei elf Veranstaltungen mit 163 Teilnehmern vertreten. Auf den Plätzen zwei bis fünf lagen: TG Hattorf (155/neun), TV Scharzfeld (141/neun), MTV Förste (132/zehn) und TG LaPeKa (77/acht). „Alles steht und fällt mit Übungsleitern“, so der Oberturnwart.

Bei den Wahlen gab es eine Änderung, denn die stellvertretende Vorsitzende für Frauen und Ältere, Doris Ellermann, gab nach neun Jahren ihren Posten in die Hände von Marion Meyer. „Wir müssen uns von langjährigen und lieben Vorstandskollegin verabschieden“, so Helga Maaß. Glücklicherweise habe man aber eine gute Nachfolgerin gefunden.

WAHLEN
Stellvertretender Vorsitzender: Gerd Wedekind
Stellv.: Vorsitzender-Fachliche Arbeit/OTW: Henning Kunstin
Stellv.: Vorsitzender-aus- und Fortbildung: Michael Schaschek
Stellv. Vorsitzende- und Ältere: Marion Meyer
Stellv. Vorsitzender-Protokolle: Rolf Haarmann
Kassenprüfer: Olaf Kaisner


Der Vorstand des TK Osterode zusammen mit der neuen stellvertretenden Vorsitzenden für Frauen und Ältere, Marion Meyer (2. V. li.) und ihrer langjährigen Vorgängerin, Doris Ellermann (mi.)

Helga Maaß (2.v. li.) und Henning Kunstin (re.) zusammen mit Volker Wilch und Ruth Effenberger, Oberturnwartin des TV Hörden

Helga Maaß dankte Doris Ellermann für deren immerwährenden Einsatz

 

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