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14.03.2017

Notfall im Gelände: exakte Ortung rettet Leben!


Auf Bergen, Wald und Wiese ist mitunter reges Treiben: ob Holzmachen, Mountainbiking, Wandern, Geocatching, Jogging, Reiten, Klettern, Pilze suchen oder Langlauf-Skifahren. Gerade die Freizeitbeschäftigungen in der Natur erfreuen sich im Harz steigender Beliebtheit.

Im Falle eines Notfalls außerhalb von Ortschaften kann es zu gefährlichen Zeitverzögerungen kommen, wenn der eigene Standort im Notruf der  Rettungsleitstelle nicht genau beschrieben werden kann.

Fabian Nitzke aus der Rettungsleitstelle Osterode, Katastrophenschutz-Beauftragter und ehrenamtlicher Geländeretter beim DRK und Daniel Schwarz, Notfallsanitäter und Erste-Hilfe-Ausbilder beim ASB Bad Lauterberg weisen vor Beginn der Frühlings-Saison auf eine kostenlose, sinnvolle Smartphone-App zur Standort-Bestimmung im Notfall hin.
Die Echo112-App (www.echo112.com) benötigt keine Registrierung oder Anmeldung und greift auf die eigenen Standort-Daten lediglich beim Verwenden der App im Notfall zu.

Im Fall der Notruf-Aktivierung über die Echo112-App, werden die GPS-Daten des Anrufers über das mobile Daten-Netz an den Echo112-Server übermittelt.
Notwenig für eine einwandfreie Funktion ist ein aktiver GPS-Sensor mit ausreichendem Empfang, wie er außerhalb von Gebäuden generell vorhanden ist.
Mit dem Hinweis des Anrufers an die Rettungsleitstelle, dass der Notruf über die Echo112-App getätigt wurde, hat der Disponent die Möglichkeit, übers Internet die Position des Anrufers bis auf wenige Meter genau zu erkennen und kann so den Rettungsdienst schnellstmöglich zum Einsatzort leiten.
Sollte kein Daten-Netz vorhanden sein, werden die GPS-Daten per SMS über das normale Handynetz übertragen. Dabei gilt, wie bei jedem Notruf: hat das Vertragsnetz an der Stelle keinen Empfang, dann nutzt das Handy jedes andere, erreichbare Mobilfunk-Netz.

Nach der Installation der App kann über einen Demo-Modus sehr eindrucksvoll getestet werden, wie gut das System funktioniert.  Dazu muss nach Demo-Aktivierung lediglich die Smartphone-Nummer auf der Internetseite www.echo112.com an einem internetfähigen Gerät in das Nummernfeld (mit der international gültigen +49 für Deutschland statt der ersten Null) eingetippt werden, und es öffnet sich eine detaillierte Sat-Karte samt Angaben zu den GPS-Koordinaten und der nächstgelegenen Adresse.

DRK, ASB und Feuerwehr halten spezielle Gerätschaften und Fahrzeuge vor, um auch im unwegsamen Gelände schnelle Hilfe leisten zu können.

Eine weitere Hilfe zur Orientierung im Wald können die zwischen Landesforsten und Rettungsdienst definierten Rettungspunkte sein. Hierbei handelt es sich um auffällige Schilder mit einer Landkreis-Kennung + Nummer. An diesen Rettungspunkten wird bei einem Unfall im Wald der Rettungsdienst von einem Mitarbeiter der Forst abgeholt und zur Unglücksstelle geführt. Auch hier gibt es eine App, welche die nächstgelegenen Forst-Rettungspunkte zeigt: Hilfe im Wald.

Tipps zur Notruf-Meldung in unbekanntem Gebiet, sollte keine Ortungs-App oder Rettungspunkt verfügbar sein:

- wo ist man gestartet (Startpunkt)
- wohin möchte man (Ziel)
- Schilder, Hütten, Parkplätze, Gewässer, Felsen, andere auffällige Erscheinungen?
- Kennzeichen von eventuell in der Nähe abgestellten (Forst)-Fahrzeugen
- WARTEN auf Rückfragen der Leitstelle

WhatsApp bietet auch eine Möglichkeit, den aktuellen Standort an Kontaktpersonen zu übermitteln.

Die Hilfsorganisationen empfehlen bei Ausflügen folgende „Erste-Hilfe“-Utensilien mitzuführen, die in jede Jackentasche passen:

- Rettungsdecke (hält warm, trocken und ist weithin gut sichtbar)
- Verbandpäckchen + Verbandtuch
- Dreiecktuch (notfalls auch zum Abbinden bei stärksten Blutungen)
- Schutzhandschuhe, ggf. Beatmungs-Folie
- einige Pflaster
- etwas Traubenzucker





 

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