Regionales / Gem. Bad Grund / Eisdorf

10.03.2017

Petra Pinnecke ehrte sportliche und ehrenamtliche Bürger


von Petra Bordfeld

Eisdorfs Ortsbürgermeisterin Petra Pinnecke hatte anlässlich der Ehrung von sehr sportlichen und ehrenamtlich tätigen Bürgern  zu einem Stehempfang in das ehemalige Gemeindebüro geladen.

Sie eröffnete diese kleine Feierstunde mit einem Zitat, welches niemand anderes, als Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Thema Sport vernehmen ließ:  „Ich gehöre zu dem Typ Mensch, der schon im Sport die gesamte Unterrichtsstunde auf dem Dreimeterbrett gestanden hat und erst in der 45. Minute gesprungen ist.“ Sie habe damit sicherlich nicht sagen wollen, dass  Sport Mord ist, sondern vielleicht, dass sie ein wenig unsportlich ist und dies heute bereut. Dass wiederum könnten die zu ehrenden Sportler nicht von sich sagen, im Gegenteil.

Gerade in Eisdorf  gebe es im Breiten- oder Integrationssport viele Angebote,  die insbesondere der Vor- und Nachsorge oder einfach dem Wohlfühlen dienen. „Jeder, der den inneren Schweinehund überwunden und den Fernsehsport gegen den aktiven eingetauscht hat, empfindet nachher ein Glücksgefühl und ist stolz auf sich selbst“.

Petra Pinnecke vergaß aber auch nicht ihr Dankschön allen Trainern und Betreuern auszusprechen, die dem Sportleben ein Gesicht geben, die viele Stunden ihrer Freizeit opfern, um dem Nachwuchs nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben, sondern ihn auch auf die Erfolgsspur zu bringen. Der Dank ging ebenso an die Vorstände der Vereine, die sehr viel Verantwortung tragen und ehrenamtlich ihre Aufgaben schultern.  „Ich habe Respekt vor jedem, der sich bereit erklärt, diese Aufgabe für die Gemeinschaft zu schultern“.

Sie hatte aber noch ein Dankeschön dabei, welches sie den Eltern aussprach, die ihren Kindern den Sport ermöglichen, sie fördern und unterstützen.  Dies sei heute nicht mehr selbstverständlich.

Vielleicht seien gute Sportmöglichkeiten der Nährboden für die fantastischen Ergebnisse, welche die Sportlerinnen und Sportler im vergangenen Jahr erzielt haben.

Sehr wichtig seien letztendlich die bestens organisierten Sportvereine. Sie fände es einfach toll, dass so viele Sportarten angeboten werden und Vereine zu haben, die sich unermüdlich für die Jugendarbeit stark machen und nebenbei selbst mit Hand anlegen, so die Ortsbürgermeisterin weiter.

Die zu Ehrenden hätten allerdings ihr  Talent nicht nur in die Wiege gelegt bekommen, sondern hart dafür gearbeitet.  Sie hatten in den entscheidenden Momenten den Willen und den Siegeswillen gehabt, den jeder braucht, um im entscheidenden Moment etwas schneller oder treffsicherer zu sein.

Zusammen mit ihrem Stellvertreter, Frank Brakebusch, nahm sie dann die Ehrungen der Sportler und Sportlerinnen  vor. Bevor sie gleiches mit den Ehrenamtlichen vollzog, richtete sie auch an diese Bürger lobende Worte.

Sie wollte diejenigen ehren, die ihre Zeit und Energie für Aufgaben einsetzen, deren Erfüllung man nicht mit Geld bezahlen kann, die aber für das Zusammenleben in der Gemeinde ebenso wichtig und wertvoll, wie auch unverzichtbar sind.

Schon Alt-Bundespräsident Johannes Rau habe den Begriff „Ehrenamt“ in seiner Rede bei der Auftaktveranstaltung des internationalen Jahres der Freiwilligen am 5. Dezember 2000 mit dem Begriff des „Patrioten“ verglichen. Patrioten seien nach Gottfried Leibnitz „amtlich Unzuständige, die sich um das Gemeinwohl kümmern“.

Amtlich Unzuständige, die sich um das Gemeinwohl kümmern, sei aus ihrer Sicht eine schöne und zutreffende Definition. Im Umkehrschluss würde das dann bedeuten, dass der Staat derjenige sein sollte, der für das Gemeinwohl zuständig ist.  Aber der Staat – und das bedeute auch die Gemeinde auf unterster Ebene - könne es nicht mehr leisten, alle wünschenswerten Einrichtungen zu tragen, die dem Gemeinwohl dienen.

Vor allem in Zeiten knapper Kassen erlebe so das Ehrenamt eine Renaissance nach der anderen. Schon im antiken Griechenland war es Sache jeden männlichen Bürgers, sich für das Gemeinwesen einzusetzen. Dazu merkte etwa 500 vor Christus Perikles, einer der führenden Staatsmänner Athens und der griechischen Antike,  an: „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“.

Heute dürfe sich ein Bürgermeister oder Ortsbürgermeister freuen und stolz auf eine Bürgerschaft sein, die sich in solch hohem Maße engagiert, wie das in Eisdorf der Fall ist.  „Wir sind stolz darauf, dass sich in Eisdorf so viele Bürgerinnen und Bürger in der einen oder anderen Form engagieren“, so Petra Pinnecke.

Der erste Bundespräsident Theodor Heuss gab schon zu seiner Zeit eine wichtige Überlegung mit auf dem Weg, die da lautet: „Die Demokratie lebt vom Ehrenamt“.  Das gelte insbesondere in einer Zeit der leeren Kassen auch für den Staat. Man sollte ihm sowieso nicht alles überlassen, denn Bürgerinnen und Bürger vor Ort wissen am besten, was Not tut.

Dann kam sie auf drei Frauen zu sprechen. Gabriele Böckmann ist schon seit langen Jahren die Hüterin der Insel am Dorfeingang/-ausgang – Frankfurter Straße und Gartenweg – auf welcher die riesengroße Eiche steht.

Karin Ehrenberg setzt sich überall und bei jedem Wetter für die Umwelt ein. Denn sie sammelt jedweden Müll im Dorf sowie in Wald und Flur.

Diana Borchers hatte seit zehn Jahren mit Herzblut den Posten der Ortschronistin übernommen. Gern erinnere man sich an ihre Vorträge während der Neujahrsempfänge der Gemeinde Eisdorf. Vor einem Jahr musste sie leider dieses Ehrenamt niederlegen. Mittlerweile hat die Ortschaft übrigens mit Helge Altmann einen Nachfolger gefunden.


SPORTLER-EHRUNGEN
TSC Eisdorf: Svea Strüber,  Joshua Halpape, Tristan Günzelmann, Jaron Kriebel, Jonah Kriebel, Jule Kriebel und Lotta Meier

RFV Samtgemeinde Bad Grund (Sitz in Eisdorf): Elisa Gorke

Schützenverein Eisdorf:  Lars Kesten, Sebastian Schimpfhauser, Rene Hisgen, Chris Leimeister, Chiara Teuber und Laura Penzholz

 

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