Regionales / Bad Sachsa / Walkenried

02.03.2017

Kein Endzeitszenario, sondern ein Neuanfang


Pläne für einen Ferienpark im Bad Sachsaer Borntal

von Christian Dolle

Ziemlich postapokalyptisch sieht es derzeit im Borntal in Bad Sachsa aus. Sämtliche Bäume und Sträucher auf dem dortigen Campingplatz wurden gerodet, nur die Stümpfe ragen noch verloren aus dem Boden. Die ohnehin seit langem verfallenden Gebäude des ehemaligen Kinderheims und Krankenhauses runden das Bild ab.

Tatsächlich ist es aber kein Endzeitszenario, sondern vielmehr ein Neuanfang. Auf dem Campingplatz soll ein Ferienpark mit 80 Hütten entstehen, so Jos Koninckx von der niederländischen Betreiberfirma. „Diese werden sich in die Landschaft einfügen“, erläuterte er gegenüber dem Eseltreiber, also in die ursprüngliche, nicht in die postapokalyptische. Bei steigenden Touristenzahlen könne Bad Sachsa durchaus einen weiteren Campingpark vertragen, meint der Betreiber.

Der Campingplatz selbst existiert seit 2000 auf dem Gelände, zuvor befand sich dort ein Kinderkrankenhaus, das ursprünglich 1935/36 in acht Holzhäusern eingerichtet wurde. Diese stehen heute immer noch, jedoch seit langem leer und ungenutzt. Daher sollen beim geplanten Umbau auch einige von ihnen weichen, lediglich drei der geschichtsträchtigen Häuser sollen erhalten und zu Gemeinschaftshäusern umgewandelt werden, so Koninckx.

„Vielleicht schaffen wir dort Möglichkeiten zur Einkehr auch für Wanderer oder auch eine Ausstellung. Die wiederum würde sich durchaus anbieten, da das Borntal in den Jahren 1944/45 als Unterbringungsort für die Kinder der Mittäter des Stauffenberg-Attentats traurige Berühmtheit erlangte.

Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings noch. Im Moment wird nämlich noch ein Investor für das Projekt gesucht. „Ziel ist es, noch in diesem Jahr anzufangen“, so Koninckx, allerdings geht das natürlich nur, wenn die Finanzierung steht. Somit könnte es also auch noch eine Weile dauern bis sich Anwohnern und Spaziergängern, die sich inzwischen schon monatelang über den Zustand des Geländes ärgern, ein anderer Anblick bietet.







 

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