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23.02.2017

Lasfelder Wehr feiert ein ganz besonderes Jubiläum


(pb) Die Freiwillige Feuerwehr Lasfelde darf nicht „nur“ auf  25 Jahre erfolgreiche Arbeit als Stützpunktfeuerwehr zurück blicken, sie wird diese Tatsache auch im September mit dem Ausrichten des Henneke-Pokal-Wettbewerbes und eines Pokal-Wettbewerbes des neu gebildeten Brandabschnittes  Nord im neuen Landkreises Göttingen ausrichten.

Vermutlich im März  wird das neue  Mannschaftstransportfahrzeug anrollen. Außerdem wird in diesem Jahr seitens der Stadt Osterode noch der Auftrag für die Ersatzbeschaffung eines LF 10 Allrad erteilt, für das 290 000 € eingeplant werden. Diese Botschaften übermittelte Ortsbrandmeister Jörg Fedder während der Mitgliederversammlung der Lasfelder Ortswehr. Er hielt aber auch nicht mit der Tatsache hinterm Berg, dass bei der geplanten Novellierung des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes die Altersgrenze für die aktive Mitgliedschaft von jetzt 63 auf 67 Jahre angehoben werden soll.

Zuvor schaute er aber auf die erste Halbzeit des letzten Jahres zurück, wo Ulli Fedder noch Ortsbrandmeister war. In dieser Zeit er in Anerkennung seiner Verdienste um das Feuerlöschwesen mit der höchsten Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbandes für aktive Mitglieder, dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Gold, ausgezeichnet. Die Stadt Osterode ernannte ihn zum Ehrenortsbrandmeister.
Mittlerweile habe sich das Kommando auf den Helm geschrieben, die 33 Jahre währende, erfolgreiche Arbeit von Ulli Fedder weiterzuführen. „Grundlage dafür ist eine motivierte Mannschaft, die bereit ist, persönliche Interessen für Ihren ehrenamtlichen Dienst zurückzustellen und einen Teil ihrer Freizeit für Ausbildung und Einsatz im Dienst am Nächsten zu opfern, und natürlich ein starkes Kommando mit Kameraden und Kameradinnen mit einer hohen Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und dem Willen, sich über das normale Maß hinaus für das Feuerwehrwesen zu engagieren“, so Jörg Fedder.

Dann gewährte er Einblicke in die Statistik. In der Einsatzabteilung sind 72 Kameradinnen und Kameraden vertreten, in der Jugendfeuerwehr 23, in der Altersabteilung 29 und im Musikzug 30. Insgesamt habe man 58 Einsätze zu verbuchen, wozu leider auch 32 Fehlalarme zählten. Weiter habe man sich zu  44 Übungsdienste als Standortausbildung getroffen.

Eine wichtige Besonderheit spielte sich an der Grundschule und im Kindergarten Lasfelde ab. Dort trafen sich nicht nur einmal insgesamt 70 Lehrer der Grundschulen der Stadt Osterode  sowie Erzieherinnen und Mitarbeiter der städtischen Kindergärten, um sich von dem Schulklassenbetreuer und Brandschutzerzieher, Marc-Dennis Pülm. –im Vorbeugendem Brandschutz  schulen zu lassen. Neben dieser Brandschutzausbildung mit Erwachsenen führte Pülm auch eine Unterrichteinheit mit der vierten Klasse der Grundschule durch.

Auf Nachwuchsprobleme zu sprechen kommend, versicherte der Ortsbrandmeister: „Die haben wir im Griff“. Denn die Feuerwehrfrauen und Männer hätten erkannt: “Die Babys von heute sind die Einsatzkräfte von Morgen.“  
Man habe gemeinsam schon viel erreicht, doch auch in Zukunft warten neue Herausforderungen darauf, gelöst zu werden. So müsse beispielsweise die hohe Fehlalarmquote durch Brandmeldeanlagen dringend angegangen werden. Die geplante Entschädigungssatzung um die Verursacher auch finanziell in die Pflicht zu nehmen, lasse schon viel zu lange auf sich warten.

Auch werde  das kameradschaftliche Miteinander nicht vergessen. Die Dienstabende, die allein im letzten Jahr diesem Thema gewidmet waren, seien gut angenommen worden und werden in diesem Jahr in ähnlicher Weise Bestandteil des Dienstplans sein.  So wird beispielsweise am 17. Juni das erste Halbjahr mit einem Familientag beschlossen.

Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Kohlstedt, versicherte als erster Grußwortübermittler, dass die Freiwillige Feuerwehr Lasfelde einen hohen Stellwert hat, weil sie nicht nur ursprüngliche Aufgaben stellt, sondern sich aus sonst dort einbringt, wo Hilfe gebraucht wird. Wer sich freiwillig einer Wehr anschließt, wisse tatsächlich, was Freiwilligkeit heißt. Sie bedeutet ehrenamtliche Selbstverpflichtung mit Verzicht auf Freiwilligkeit. Er habe Respekt für jeden einzelnen Aktiven und dessen Familie. Den Gegensatz machten Schlagzeilen deutlich: Pöbeleien und Gewaltausbrüche gegenüber der Hilfesuchenden und der Helfer von fotografierenden Gaffern, die keinen Respekt vor Privatsphäre haben. Der Gesetzgeber müsse dringend einschreiten, um Helfer zu schützen

Osterodes Bürgermeister Klaus Becker dankte der Wehr dafür, was sie jeden Tag tun. „Gleich, wo eine Wehr ist, sie bringt sich intensiv ein“. Das riesengroße Spektrum, wo sich Ehrenamtliche zur Verfügung stellen,  reicht  von Brandeinsätzen über Menschenrettung, „Ihr gebt allen Menschen eine unheimlich große Sicherheit“.
Zum Thema „Reduzierung der Fehlalarme“ betonte Becker, dass es zu viel gewesen wären. „Wir gehen daran, denn wenn ein Unternehmen dreimal Fehlalarm hat und das bezahlen muss, lässt es wohl seine Alarmanlage durchsehen“.

Christian Wille, stellvertretender Abschnittsleiter Nord des Landkreises Göttingen, dankte anschließend allen Aktiven, Alterskameraden und Förderern, denn sie alle setzten sich in ihrer Gesamtheit für die Gesellschaft ein. Leider gibt es immer wieder Zeitgenossen, die auch mit Gewalt die Arbeit verhindert.  Er hoffe auf Verschärfung der Gesetze auf Landes- und Bundesebene.

Auf die Einsätze im Altkreis Osterode im zurückliegenden Jahr zu sprechen kommend, ließ er durchblicken, dass es 1111 waren. Im Prinzip seien die Wehren im Bezirk Nord ganz gut aufgestellt, sie zählen nämlich 1 521 Aktive.  Die Mitgliederwerbung sei aber trotzdem  immer noch sehr wichtig.

Abschließend versicherte Wille, dass die Ortswehr Lasfelde auch weiterhin zur Kreisfeuerwehrbereitschaft gehören wird. Sowie er den neuen Namen des Fachzuges 4 kennt, wird er ihn mitteilen.

Kreisjugendfeuerwehrwart Richard Gerigk lobte die Jugendwehr Lasfelde. Sie habe beispielsweise bei der Abnahme der Leistungsspange vielen vorgemacht, dass der Satz „Gemeinsam sind wir stark“ auch über die Wehrgrenze reicht. Denn durch die Zusammenarbeit mit Bad Grund und Gittelde, wurden schließlich die Aufgaben mit Bravour gemeistert.

Nico Hausmann teilte mit, dass der Musikzug, der die Mitgliederversammlung musikalisch umrahmte, so viele Einsätze gehabt hätte, wie zuletzt 2001. Es waren 82 an der Zahl und der unterschiedlichsten Art gewesen. Trotzdem werden händeringend aktive Musiker gesucht. Denn es fehlen Posaunisten und Schlagzeuger. Wer Lust hat mitzumachen, sollte einfach mal bei einem Übungsabend im Feuerwehrhaus Lasfelde „In der Horst“ (mittwochs ab 19 Uhr) vorbeischauen. Abschließend dankte er auch dem musikalischen Leiter, Timo Lehmann. „ Er sorgt dafür, dass wir immer besser werden“.

Im Lauf der Versammlung galt es „nur“ einen neuen Kassenprüfer aus den Reihen der Aktiven zu wählen, die absolute Mehrheit entschied sich für Sebastian Just. Dafür standen zahlreiche Ehrungen und Beförderungen auf dem Plan. pb

EHRUNGEN
40 Jahre aktiven Dienste: Michael Pinnecke und Kersten Pilz
25 Jahre aktiven Dienst: Sabrina Leditschke und Dennis Leditschke
60 Jahre Mitgliedschaft: Eberhard Schmidt  
40 Jahre Mitgliedschaft: Frank Friedmann
25 Jahre Mitgliedschaft: Christian Gerlich

EHRUNGEN FÜR DIE JUGENDWEHR
Florian Medaille: Miriam Glatzer
Silberne Ehrennadel der NDS. Jugendwehr: Ulrich Fedder  und Hans-Jürgen Kohlstedt

BEFÖRDERUNGEN
Übernahme aus der Jugendfeuerwehr: Marvin Probst
Feuerwehrmann: Mika Wellnitz
Oberfeuerwehrfrau:  Lisa Borsutzki und Katja Armbrecht
Oberfeuerwehrmann: Christoph Riehn und Jan Kreiter
Hauptfeuerwehrmann; Nico Hausmann
Erster Hauptfeuerwehrmann: Matthias Riehn
Hauptlöschmeister: Christian Hillebrecht, Kai Probst und  Marc-Dennis Pülm
Oberbrandmeister: Jörg Fedder

 

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