Kultur

21.02.2017

"Wildes Holz" - astrein


Ein Konzert der Jazzfreunde Osterode - so ganz ohne Jazz

von Wolfgang Böttner und Corina Bialek

Mit der ersten Veranstaltung in diesem Jahr haben die Jazzfreunde Osterode absolut ins Schwarze getroffen. Man war gespannt was die Musiker Tobias Reisiger (Blockflöte), Markus Conrads (Kontrabass) und Anto Karaule (Gitarre) präsentieren würden. Bereits im Vorfeld war es als Konzert der Extraklasse beworben worden und hier hatte man nicht zuviel versprochen.

„Jazz ist immer der Teil an der Musik, den man nicht mag“, erläuterte Gitarrist Anto Karaule zu Konzertbeginn, daher hat man den Teil wohl auch gleich weggelassen. ;-)  

"Wildes Holz" begeisterten jedenfalls mit Klassik von Brahms, Mozart und Bach mit einer kongenialen Beimischung aus Rock und Pop. Da wurde gekonnt zwischen Bach, Michael Jacksons Billy Jean, Paradise City von Guns N' Roses und dem Simon & Simon Theme,  Serien-Junkies werden es erkannt haben, hin und her geswitchet und das alles adaptiert für jeweils drei Instrumente.

Die wussten die drei Herrn allerdings virtuos zu bedienen, allen voran Tobias Reisiger mit seinen  Blöckflöten in allen möglichen Größen, Formen und Klangfarben, denen er auch Töne entlockte, die für eine Flöte eher untypisch sind.

So gab es zum Schluss verdientermaßen Standing Ovations und den Ruf nach mehr. Bei den Zugaben wurde dann unter anderem noch die Titanic mit der singenden Säge und schmachtenden Flötenklängen versenkt. Man kann also sagen bei allem musikalischen Ernst, blieb der Spaß nicht auf der Strecke.

Eines der besten Konzerte der letzten Jahre war am Ende von einigen Besuchern zu hören und selbst jene, die nur mitgekommen waren, um den Familienfrieden nicht zu gefährden, waren am Ende hellauf begeisterst. Manchmal muss man eben zu seinem Glück gezwungen werden. ;-)



Berndt Oppermann





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Eine "Blockflöte"





 

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