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05.01.2017

Wilhelm Busch aus Sicht eines Pastors


Pastor Friedrich Seven

von Petra Bordfeld

Pastor Friedrich Seven aus Scharzfeld war von dem Vorsitzenden des Hattorfer Wilhelm Busch Vereins, Sigurd Hille, gebeten worden, doch einmal das Verhältnis des Vaters von „Max und Moritz“ zur Kirche zu erläutern. Eigens für diesen Abend hatte  Pastor Seven hatte sehr viel Vorarbeit geleistet.

Nach kurzer Vorrede wurde auch er von den Zuhörern im Gasthaus „Eichenkrug“ mit dem der Refrain „Ach, man will auch hier schon wieder nicht, so wie die Geistlichkeit“ begrüßt.

Dann ging der Gast auf seine ersten Kontakte zu den Busch-Werken ein, die sich durch das Studium von Schopenhauers Philosophie ereigneten. Diese negativ geprägte Grundhaltung findet sich schließlich auch in vielen Werken von Wilhelm Busch wieder. Da heißt es beispielsweise:“ Heissa rufet Sauerbrot- Heissa meine Frau ist tot!“ Mit diesem Zitat kam Friedrich Seven auf den Punkt. Denn aus seiner Überzeugung heraus war Busch als Verehrer der Bismarck’schen Politik voll im Kulturkampf gelandet. Insbesondere der Jesuitenorden habe im „Pater Filuzius“ sein Fett abbekommen. Aber auch die „fromme Helene“ landete beim „Franz“ in der Hölle.

Der von Pastoren erzogene und mit mehreren Pfarrern verwandte  humoristischen Dichter und Zeichner hatte  seinen Sündenbock in der (katholischen) Kirche gefunden. Der Referent erläuterte in diesem Zusammenhang die missliche Lage der Kinder in der Zeit, in welcher Busch lebte. Durch Betteln und Klauen besserten sie ihre Ernährung auf, was Max und Moritz etwas weniger boshaft erscheinen lasse.

Alle die Überlegungen und Erkenntnisse brachte Pastor Seven in lockerer Form rüber, wobei er  auch in Liedform und die Gitarrenbegleitung nutzte. „Für dieses  Talent, Fakten und Dichtung so zu verbinden ist ihm der Vorstand des Busch-Vereins sehr dankbar, so Sigurd Hille.

 

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