Panorama

21.04.2017

Osteroder Wochenmarkt - Gedanken einer bekennenden Nachteule


Osteroder Wochenmarkt im Sommerhalbjahr eine Stunde länger geöffnet

von Corina Bialek

Als ich diese Nachricht beim surfen im Netz las, dachte ich: „Super, endlich kannst auch du mal in Ruhe auf dem Wochenmarkt einkaufen gehen“. Dann das böse Erwachen - Öffnungszeiten ab 1. April von 7.00 Uhr bis 13.00 Uhr, statt ab 8.00 Uhr.

Was soll das denn? Warum hängt man die Stunde nicht hinten dran, also bis 14 Uhr?

Gut - es soll sie ja geben, diese „Lerchen“, die es so früh aus dem Bett treibt, dass sie den Hahn wecken könnten, damit dieser seinen Weckruf nicht verschläft. Für die mag es Interessant sein, bereits um 7.00 Uhr über den Wochenmarkt zu gehen, um den Marktbetreibern den Spargel aus der Hand zu reißen, bevor diese überhaupt ihre Stände zur Gänze aufgebaut haben.

Auch für manchen Nachtschichtler ist es vielleicht eine Möglichkeit sich noch mit frischen Lebensmitteln einzudecken bevor er sich zu Bett begibt, aber es gibt auch noch diese Menschen, die anders getaktet sind. Die das Bett erst aufsuchen, wenn besagte „Lerchen“ dies längst verlassen haben. Und nicht, weil sie bis in die Puppen gefeiert haben. Nein, diese Menschen neigen dazu abends, bzw. nachts noch zu arbeiten. Sei es in der Spätschicht oder weil sie zu später Stunde noch die Muse küsst und der kreative Schub ausgenutzt werden will.

Da will man am Samstagvormittag ausschlafen und gemütlich Frühstücken bevor man sich ins Marktgewühl stürzt. Wenn man sich dann gegen 12 Uhr Mittag in der Lage sieht einen Fuß vor die Tür zu setzten, überlegt man es sich zweimal ob man sich noch auf den Weg macht, auch wenn inzwischen einige Geschäfte in der Osterode Innenstadt bis 14 Uhr geöffnet haben. Man will ja schließlich über den Markt schlendern und keinen neuen Rekord im Speed-Shopping aufstellen. Und der Drang im Halbschlaf Geld auszugeben hält sich in Grenzen, dass kann ich Ihnen versichern.

Es ist ja nicht so, dass man die heimische Wirtschaft nicht unterstützen möchte, aber man fühlt sich als „Eule“ doch leicht diskriminiert. Und kommen sie mir jetzt nicht mit: „Du kannst ja in der Stadt frühstücken.“ Das haben wir alles schon durch. Frühstück ist super, in netter Gesellschaft wird man auch schnell munter, allerdings zieht sich das dann auch mindestens bis High Noon hin und dann kommt es auf dasselbe raus, außer dass man die Wirtschaft ein bisschen angekurbelt hat.

Ich war schon versucht eine Online-Petition ins Leben zu rufen „Remember the Night Owls - Wochenmarkt bis 14 Uhr“. Schließlich gibt es viele, die unter der Woche früh raus müssen und wenigstens am Samstag gerne etwas später in den Tag starten.

Es wäre zumindest eine Überlegung wert.

 

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