Kultur

20.04.2017

Ein traumhafter Abend mit Simon & Garfunkel


von Petra Bordfeld

Zuerst verkauften die beiden sympathischen Musiker selbst Eintrittskarten für ihr Konzert, um danach die Bühne der Stadthalle Osterode zusammen mit Musikern aus Deutschland, Japan, Italien, der Ukraine und Russland zu betreten.

Die Rede ist von Thorsten Gary und Thomas Wacker, die als „Simon & Garfunkel Tribute Duo“ weit über zwei Stunden Fans des Folk-Rock-Duos der 1960er und 70er Jahre begeisterten.

Die Musiker schafften es sehr schnell, ein gefühlsmäßiges Feuer zu entfachen, weil sie nicht nur mit Hits  wie “The Boxer”, “Bright eyes”, „Bridge over troubled water“ oder „Cecilia“ an die gute alte Zeit erinnerten, sondern auch wussten, mit weniger bekannten Songs zu überzeugen. Lieder, deren Ursprung unter anderem in der Solozeit der beiden großen Musiker Paul Simon und Art Garfunkel zu finden ist.
 
So jagte ein Highlight das Nächste, besonders einfühlsam wurde es, als Thomas Wacker den Text der „Old friends“, in dem zwei alten Freunde auf einer Parkbank sitzen, erst einmal in Deutsch zu Gehör gebracht wurde. Ein Lied, von dem sich der ein oder andere sehr angesprochen fühlte.

Einmal tauschte Hiroko ihre Geige gegen ihre Stimme ein. Zusammen mit Thorsten gab sie mit dem Antikriegslied „Where have all the flowers gone“, welches Marlene Diedrich 1962 mit deutschem Text zu Gehör brachte, das politische Statement dieser Multikulti-Band ab.

Thorsten und Thomas wussten aber nicht nur die Songs stimmlich überzeugend rüberzubringen, sondern faszinierten ebenso mit dem atemberaubenden, erfrischend leicht wirkenden Fingerspiel auf den Saiten ihrer Gitarren. Grundvoraussetzung für ihre originalgetreuen Interpretationen, welche auch durch wissenswerte Informationen bereichert wurden. Überhaupt waren die Dialoge zwischen den Saiten- und den Streichinstrumenten und auch die Solis der Bassistin, der Geigen-, Bratschen- und des Cello-Spielers vom ersten bis zum letzten Ton überzeugend.

Und dass Publikum hörte nicht nur „artig“ zu, sondern klatschte viele Songs im Takt mit und brauchte nicht lange gebeten zu werden, den einen oder andere Refrain mitzusingen. So hatten „Simon & Garfunkel“ ab und an nicht bloß ein Kammerorchester, sondern auch einem stimmkräftigen Chor. Der von ganzem Herzen übermittelte Beifall endete letztendlich in stehenden Ovationen.

Da auch die schönsten Erlebnisse einmal ein Ende haben, war es auch bei dem Abend mit dem „Simon & Garfunkel Tribute Duo“ so. Nach den Zugaben, die aus voller Kehle mitgesungen wurden, hieß es Tschüss zu sagen. Mit den Liedern im Kopf und der Karte in der Hand dachten nicht wenige, dass ein Wiederhören traumhaft wäre.


„Simon & Garfunkel“ wussten vom ersten bis zum letzten Lied zu begeistern.


 

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